Fahrleistungen, Fahrverhalten, Komfort und Verbrauch
Hier fasse ich einiges zusammen. Ich bin kein Profi, habe weder eine Teststrecke mit Pylonen, noch Messwerkzeug für Bremsweg, Beschleunigung usw. Das können die Medien liefern und zumindest da….objektiv.
Die Fahrleistungen sind ordentlich. Ich persönlich merke auch deutliche Unterschiede in den drei Fahr-Modi. Eco habe ich mir komplett abgewöhnt. Der Wagen ist dermaßen träge und schlapp, dass es einfach keinen Spaß macht. Tauglich nur für dahingleiten auf österreichischen Autobahnen. Im Normalmodus geht es flott zur Sache – jetzt da es wärmer wird, nochmal eine Schippe zackiger. 95% der Fälle ausreichend. Tja…der Sportmodus. Richtig toll. Es kommt wirklich Fahrspaß auf. Aber auch Spritverlust in geometrischer Geschwindigkeit….Passend für die oben erwähnten Serpentinen.
Zum Vergleich habe ich den Q5 mit 2 Liter Diesel, Doppelkupplung und 180 PS, aber auch eine Ecke leichter. Unten herum ist der Q5 deutlich spritziger, im Sportmodus möchte ich sagen, sind sie ähnlich mit Vorteil Q5.
Aber auf der Autobahn geht dem Q5 verdammt schnell die Luft aus, wo der SF noch fröhlich beschleunigt. Klarer Vorteil SF. Bis 180 km/h geht es sehr zügig vorwärts, dann wird es träge.
Und damit schlage ich auch schon geschickt die Brücke zur Endgeschwindigkeit –hier oft ein Thema. Ich habe den Wagen noch nie ausgefahren! Grund: Ich habe eine Wohlfühlgeschwindigkeit bei 180 km/h. Darüber hinaus macht es mir keinen Spaß mehr und wird von mir nur im Notfall gefahren. Aber einen solchen Notfall kann ich mir kaum vorstellen…Selbst mit dem A5 (290 PS, echte 260 km/h) fahre ich seltenst schneller….
Komfort: Unter Komfort verstehe ich vor allem eines: Platz, endlos Platz! Und der ist grandios. Ich setze mich rein und habe in allen Richtungen reichlich Luft. Hinten dito. Ganz hinten erst recht. Wunderbare Übersicht, dank Höhe, sehr bequem zum ein- und aussteigen. Genau deswegen kaufte ich so ein Auto!
Deswegen verstehe ich auch nicht, warum man einen SUV tieferlegt. Deswegen verstehe ich auch nicht, warum man sich einen SUV < Q5 / Tuscon kauft? Hat wohl was mit Lifestyle zu tun.
Das Fahrwerk ist relativ hart. War es im CM auch schon. Ob es zu hart ist, ist wohl wieder eine subjektive Angelegenheit. Mir passt es. Der Wagen schwankt nicht und fühlt sich auch bei straffen Fahrmanövern sicher und ruhig an (immer in Betracht ziehend, dass es ein 2 Tonnen SUV mit hohem Schwerpunkt ist). Den Begriff „sportlich“ möchte ich deswegen aber nicht bemühen. Das ginge wohl doch zu weit.
Die Bremsen packen fest zu und sind sehr gut dosierbar. Die oft als rückmeldungsfrei kritisierte Lenkung kann ich nicht bestätigen. Eventuell fehlt mir da aber das Fingerspitzengefühl.
Kommen wir nun zu dem Punkt, der mich an dem Wagen am meisten stört und leider öfter nervt: Die 6-Gang Automatik! Hier fehlen halt zwei Gänge: Einer zwischen 2 und 3 und einer nach 6. Letzterer würde den Verbrauch auf der AB deutlich reduzieren. Stichwort Drehzahl. Zwischen 2 und 3 fehlt im Stadtverkehr bei langsamer Fahrt, wie Parkplatzsuche oder Zone 30 definitiv ein Gang. Da will die Karre oft absolut nicht den 3. Gang nehmen (auch nicht manuell) und ich drehe wie ein Fahrschüler, der vergisst zu schalten, sinnlos röhrend im 2. Gang durch die Gegend. Ärgerlich.
Allerdings: Alles andere funktioniert ordentlich. Automatisches rauf- und runterschalten gelingt meistens rechtzeitig, ansonsten helfe ich eben manuell nach. Ich erwarte keine Wunder.
Unterm Strich: 8-Gang eigentlich Pflicht (siehe Nachfolger)
Damit passend zum letzten und wichtigsten Punkt: Der Verbrauch. Den habe ich besonders akribisch und kritisch getestet. Dabei ist das „wie“ sicherlich interessant. Im Gegensatz zu den meisten, gehe ich nicht von Tankfüllung zu Tankfüllung vor.
Ich Messe jeden Tag exakt die gleiche Strecke neu: Und zwar meine Strecke zur Arbeit. Dafür stelle ich das System so ein, dass die Durchschnittsverbrauchs-Anzeige bei jedem Kaltstart (also nach 2-3 Stunden Standzeit) auf Null zurücksetzt.
Hintergrund ist, dass ich auf diese Weise immer exakt die gleiche Strecke (20 km), zum gleichen Zeitpunkt (morgens gegen 6:15 Uhr) mit der gleichen Verkehrssituation (Rushhour) habe und dementsprechend einen wirklich aussagekräftigen Vergleich anstellen kann.
Und der ergibt folgendes (Winterräder 18 Zoll, Kein Start/Stop), Standort auf der Straße, keine warme Garage, keine Standheizung Stadt:Land:AB ungefähr 20:40:40:
-10 Grad bis 0 Grad: 8,7 Liter
0 Grad bis 10 Grad: 8,3 Liter
Über 10 Grad: 7,7 Liter
Freibrennen jeweils + 2 Liter!
Im reinen Stadtverkehr (meist am WE) kann man die Werte ebenfalls mit + 2 Liter addieren
Ich bin relativ sicher, dass der Verbrauch, wenn es richtig warm wird > 20 Grad und Sommerräder drauf sind nochmal runter gehen wird. 7-7,5 Liter sollten möglich sein, je nach Klimaanlage.
Ebenfalls viel bringen wird der Wechsel auf leichtere Räder (20 Zollfelge 12,6 kg), Stichwort rotierende Masse. Ich werde dieser Tage mal die derzeitigen Kompletträder wiegen. Aber gefühlt sind die deutlich ZU SCHWER
Jedenfalls sind das super Verbrauchswerte, die mit einer passenderen Automatik sicher noch besser wären.
Dass es ein 6B Konzept ist, stört mich dabei überhaupt nicht. Der neue hat ja unverständlicher Weise auch nur 6C und ich gehe davon aus, dass die erstmal beide „safe“ sind. Wer in den Hotspots lebt und arbeitet, wird sicher anders denken…
Wobei ich nie den UVP bezahlt hätte. Und da man dieses Modell jetzt gerade so billig bekommt, wie nie, kann ich jedem gerne folgendes sagen:
Würde ich den SF wieder kaufen? Das GLEICHE Auto mit der neuen 8-Gang Automatik und zu den aktuellen Preisen – auf jeden Fall! Mit der nunmal vorhandenen Automatik...hm...grenzwertig
Vielleicht noch ein Wort zum Händlerverhalten: Leider habe ich bei fast allen Kritikpunkten erstmal hören müssen: „Normal, nicht zu ändern“ und erst als ich bestimmter wurde, ging es doch. Das ist traurig und sicher Händlerabhängig. Das Auto kann nix dafür.
Viel Spass beim Lesen, Kritik und eigene Erfahrung...gerne!